EnISSA sucht auf dem Gelände einer ehemaligen Gaswerk mit OIP-Sondierung nach Teerverunreinigung

Auf dem früheren Gelände eines Gaswerkes in der Region Limburg wurde nach dem Einstellung der Aktivitäten eine Wohnsiedlung errichtet; der Boden jedoch war durch die früheren Aktivitäten mit Teer verunreinigt.

Ebenso wie bei anderen DNAPL kennzeichnet sich diese Verunreinigung durch eine komplexe Verbreitung im Boden und Grundwasser. Das Produkt sinkt nämlich typischerweise bis in größere Tiefen ab, wobei die Ausbreitung in hohem Maße von der Heterogenität im Bodenaufbau abhängt.

Die hohe Messdichte der OIP-Sondierungen verringert die Datenlücken im CSM

Dieser Projektstandort kennzeichnet sich durch einen sehr heterogenen Bodenaufbau mit wechselnden Lehm- und Sandschichten. Mit einem herkömmlichen Verfahren der Boden- und Grundwasserbeprobung lässt sich nur sehr schwer die für den Aufbau eines soliden CSM notwendige Datendichte erlangen. Außerdem handelt es sich hier spezifisch um die Verunreinigung mit vor allem langkettigen PAK-Komponenten. Vor diesem Hintergrund führten wir im Auftrag von Witteveen+Bos vor Ort drei Sondierungen mit dem Optical Image Profiler durch.

Dank der hohen Messdatendichte dieser Methode können wir sehr schnell und auf kosteneffiziente Weise ein besseres Bild von der Ausbreitung der Verunreinigung erstellen, wobei die Unterschiede im Bodenaufbau berücksichtigt werden. Das Ziel: mittels begrenzter Untersuchung von höchstens 1 Tag Bestätigung und Ergänzung des vorhandenen CSM.

Ergebnisse der begrenzten Untersuchung:

  • Die erste Sondierung haben wir im Bereich der vermutlichen Schadstoffquelle durchgeführt. Dabei wurden starke Fluoreszenzsignale festgestellt, die in der ungesättigten Zone beginnen und sich bis in ca. 5 m Tiefe fortsetzen.
  • Außerhalb der Schadstoffquelle, etwas mehr südlich in Richtung der vermutlichen Strömungsrichtung des Grundwassers, stellten wir in der gesättigten Zone in 3 bis 6 m Tiefe Teer fest.
  • Bei der dritten Sondierung, weiter stromabwärts, stellten –mit nur vier Bildern – starke Fluoreszenzsignale in einer Tiefe von etwa 6,5 m fest. Die Verunreinigung ist hier also nur in einer 10 cm dünnen Bodenschicht situiert.

Detaillierte Informationen bieten Einblick in Bodenzustand und Ausbreitung der Teerverunreinigung

Ein Vergleich des grünen Fluoreszenzschaubilds mit dem braunen EC-Diagramm zeigt, dass sich der Teer vor allem in den durchlässigeren Bodenschichten befindet (schwache EC-Signale).

Das EC-Diagramm zeigt klar, dass der Bodenaufbau sehr heterogen ist. Der Teer verbreitet sich, indem er über die Lehmschichten strömt und durch Störungen in diesen Schichten in tiefere Lagen absinkt. Infolgedessen breitet sich die Verunreinigung nicht zwangsläufig in Strömungsrichtung des Grundwassers aus; die Ausbreitung wird vielmehr größtenteils durch die Orientierung der Lehmschichten bestimmt.

Die höhere Messdichte ermöglicht es, das gesamte Profil zu messen und gezielter zu untersuchen, wie sich das Produkt ausbreitet und bis in welche Tiefe es Verunreinigungen verursachen kann. Ein klarer Einblick in die Verunreinigungssituation ist eine Grundvoraussetzung für eine genaue Risikobewertung und einen effektiven Sanierungsentwurf.

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